Pädagogisch-reflexive Haltung
Eine systematische Studie zu bildender Erfahrung und Haltung von Lehramtsstudierenden unter Berücksichtigung phänomenologischpädagogischer Perspektiven
Abstract
Es gilt der Frage nachzugehen, wie sich bildende Erfahrung in einem Dreieck von Sphären (pädagogischem
Denken, pädagogischem Handeln und Studierenden) im Lehramtsstudium für die Primarstufe abbilden kann.
In dieser Studie werden aus den Überlegungen zu bildender Erfahrung (vgl. Brinkmann 2015, 124 ff., 2021, 88
ff.) heraus, Möglichkeiten und Grenzen einer pädagogisch-reflexiven Haltung von Studierenden unter Berücksichtigung
phänomenologisch-pädagogischer Perspektiven skizziert.
Kein Ansatz, der sich auf Wissen, auf Training, auf die Annahme irgendeiner Lehre verlässt, kann auf
Dauer von Nutzen sein. Haltung ist entscheidend nicht Worte. Carl Ransom Rogers
Lehramtsstudierende für die Primarstufe studieren einerseits bildungswissenschaftliche Theorien und fachdidaktische
Ansätze und erproben andererseits erste Unterrichtssequenzen in der Schulpraxis. Begleitend werden
sie dazu betreut, Schwerpunkte können von ihnen individuell ausgewählt werden, und wissenschaftliches
Arbeiten wird in Grundzügen gemeinsam erarbeitet. In diesen Sphären des Studiums gibt es verschiedene Möglichkeiten
und Grenzen für Studierende, pädagogisches Denken und Handeln zu erfahren. Damit sie pädagogisches
Denken in ein pädagogisches Handeln überführen können und dabei lernen, eine pädagogische Haltung
einzunehmen, braucht es im Zusammenwirken dieser Sphären Bedingungen für die Möglichkeit zu bildender
Erfahrung (vgl. zum Begriff der Sphären Sloterdijk 2004, 34 ff.).
Es gilt in dieser Arbeit der Frage nachzugehen, welche Bedingungen es braucht, damit Studierende des Primarstufenlehramts
durch bildende Erfahrung Möglichkeiten und Grenzen pädagogischen Denkens und Handelns
erkennen und sie in diesem Prozess lernen, eine pädagogisch-reflexive Haltung einzunehmen (vgl. zum pädagogischen
Denken und Handeln Gruschka 2013, 25 ff., Reichenbach 2013, 38 ff., 2020, 88 ff.).
In einem ersten Schritt werden aus phänomenologisch-pädagogischen Perspektiven heraus Elemente bildender
Erfahrung skizziert (vgl. zum phänomenologischen Ansatz Brinkmann et al. 2015, 124ff.). In einem zweiten
Schritt wird dargestellt, wie durch einen Erprobungsauftrag für Studierende aus einem fachdidaktisch-mathematischen
Seminar in der Schulpraxis Denken und Handeln zusammengeführt werden konnten. Abschließend
wird versucht zu zeigen, wie Studierende durch die Möglichkeiten bildender Erfahrung während ihres Studiums
eine pädagogisch-reflexive Haltung entwickeln können.
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